Newsletter der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.
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Newsletter 3/2019

nachrichtlich an :

  • Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
  • Landesjugendamt Thüringen
  • Jugendämter des Freistaates Thüringen
  • Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.
  • Partner und Interessierte der LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachfolgend haben wir für Sie aktuelle kinder- und jugendrelevante Informationen zusammengestellt.

Vielen Dank für Ihr Interesse!


Ihre Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.

 

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Themenübersicht:

1. Aktuelles aus der Geschäftsstelle

Gewalt; Sexuelle Gewalt und Vernachlässigung

3. Sucht

4. Kinder- und Jugendmedienschutz

5. Sonstiges / Termine

 

1. Aktuelles aus der Geschäftsstelle

  • 25 Jahre Kinder- und Jugendschutzdienste in Thüringen!
    Unter dem Motto „Wer sieht hin?“ – Sexuelle Gewalt in Institutionen fand im Rahmen des Jubiläums der Kinder- und Jugendschutzdienste am 04. Juli 2019 in Erfurt ein interdisziplinärer Fachtag mit über 150 Teilnehmer*innen statt. Eröffnet wurde der Fachtag mit einem Grußwort von Helmut Holter, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Thüringen. Er betonte die wichtige Arbeit der Beratungsstellen und bedankte sich ausführlich für die bisher geleistete Arbeit. Als Gastredner konnte der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, gewonnen werden. Rörig beglückwünschte die Kinder- und Jugendschutzdienste für ihr langjähriges Engagement und betonte die Bedeutung der Länderverantwortung für den Kinderschutz: „Jede Kita, jede Schule, aber auch jedes Bundesland sollte mit Präventions- und Hilfemaßnahmen auf sexuelle Gewalt vorbereitet sein. Thüringen ist beim Kinderschutz sehr aktiv.“ https://beauftragter-missbrauch.de/presse-service/meldungen/detail/erfurter-fachtag-wer-sieht-hin-sexuelle-gewalt-in-institutionen
    „Genau 25 Jahre ist es her, dass der Thüringer Jugendschutz auf sichere Füße gestellt wurde. Mittlerweile gibt es 19 Beratungsstellen und damit ein flächendeckendes Netz in Thüringen - und mehr Arbeit als genug: Fast 1.900 Kinder und Jugendliche in Thüringen haben im vergangenen Jahr beim Kinder- und Jugendschutz Hilfe gesucht und bekommen“ (Quelle: Katrin Kurth, https://www.mdr.de/thueringen/jubilaeum-kinder-jugendschutz-thueringen-100.html)

  • Fachtag „Alles außer Kontrolle? – Politischer Meinungskampf im Social Web. Was kann Medienbildung leisten?“
    So lautet der Titel eines landesweiten Fachtags in Erfurt Es ist Wahlkampf. Die Parteien rüsten zum Kampf, allen voran, diejenigen, die auf populistischen Stimmenfang aus sind. Mit einfachen Antworten auf komplexe Fragestellungen lässt sich im Internet leicht punkten, noch dazu, wenn Algorithmen Meinungen in Filterblasen verdichten. Der Fachtag betrachtet verschiedene politische und kulturelle Strömungen aber auch aktuell brisante Themen im Kontext von Strafrecht, Bildung, Jugend(medien)schutz und pädagogischer Praxis. In acht Workshops werden Themen im Rahmen der diskursiven Arbeit vertieft Die Tagung findet am 02. September 2019 in der Universität Erfurt statt. Link zur Anmeldung: www.jugendschutz-thueringen.de

  • Medien-Fachtag: Wege zu einem zeitgemäßen Jugendmedienschutz
    „Gestärkt, aufgeklärt, befähigt – Die Zukunft des Jugendmedienschutzes“
    Jugendmedienschutz in der digitalen Welt steht permanent vor neuen Herausforderungen, die allesamt auf das Wohl und den Schutz von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind. Die entsprechende Gewichtung zwischen Verbotsdiktat, ordnungsrechtlicher Maßnahme und erzieherischer Arbeit bietet diskursiven Spielraum, um etwa über Wirkungsvermutung bei Risiken und die Effizienz von Jugendschutzmaßnahmen zu sprechen. Der Fachtag möchte in informativer und praktischer Weise aktuelle Herausforderungen des Jugendmedienschutzes zur Diskussion stellen. Dabei sollen Verantwortung und Einflussnahme der entsprechenden politischen, juristischen und erziehenden Professionen gewichtet werden, die in entscheidender Weise zur Umsetzung des Jugendmedienschutzes in Deutschland beitragen. Die Workshops dienen dazu, in anregender Weise Denkanstöße und Impulse zu setzen, aber auch zum Diskurs über aktuelle Herausforderungen in der beruflichen Arbeit ins Gespräch zu kommen. Ort: Bauhaus-Universität Weimar am 01.10.2019. Link zur Anmeldung: https://www.jugendschutz-thueringen.de/

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Gewalt, sexuelle Gewalt und Vernachlässigung

  • Zahl der kindlichen Gewaltopfer in Thüringen gestiegen
    Für die repräsentativen Studie wurden 652 Mitarbeiter aus 175 Jugendämtern befragt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es bundesweit zu wenig Personal für zu viele Fälle gibt. „Der Schutz von Kindern krankt an mangelnder personeller Ausstattung", kritisiert Beckmann. „Es gibt Ämter, in denen eine Fachkraft 100 Fälle bearbeiten muss."
    In hohem Maße verantwortlich dafür, dass Jugendämter in Deutschland Gewalt gegen Kinder immer wieder übersehen, sind laut Beckmann Defizite in der Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte. Der Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann geht bundesweit von jährlich 80.000 Kindern aus, deren Wohl durch häusliche Gewaltsituationen bedroht ist. „Es gibt in Deutschland zudem jeden Tag 37 Anzeigen wegen sexueller Gewalt gegen Kinder", ergänzt Beckmann.
    https://www.lz.de/ueberregional/owl/22415514_Kinderschutz-Studie-offenbart-schwere-Defizite-in-Jugendaemtern.html

  • Jugendgewalt an Schulen: Gewalt tritt innerhalb ethnischer Gruppen häufiger auf
    Physische Gewalt an Schulen tritt relativ selten zwischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher ethnischer Herkunft auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine soziologische Studie der Universität zu Köln, in der erstmals an einer großen Zahl von Sekundarschulen Daten dazu erhoben wurden, wer wen manchmal schlägt oder tritt.
    Das Ergebnis der Studie verdeutlicht am Beispiel der Gewalt das sogenannte „Integrationsparadox“: Ein Mehr an Auseinandersetzungen ist häufig Folge einer voranschreitenden Integration. Schulen, in denen physische Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen unterschiedlicher ethnischer Herkunft besonders selten sind, sind eher durch ethnisch getrennte Freundesgruppen und Antipathie zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft gekennzeichnet.
    Generell wird Gewalt umso wahrscheinlicher, je näher sich Jugendliche im Freundschaftsnetzwerk einer Jahrgangsstufe sind. Antipathie – eine Mitschülerin oder einen Mitschüler nicht zu mögen – wird dagegen umso wahrscheinlicher, je weiter entfernt voneinander sie im Freundschaftsnetzwerk sind.
    Quelle: https://idw-online.de/de/news717073

  • Keine Strafverschärfung bei Kinderpornografie
    Die neue Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat die Forderung der Innenminister von Bund und Ländern nach einer noch härteren Gangart im Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch als weit über das Ziel hinausschießend zurückgewiesen. "Sexuelle Gewalt fügt Kindern unermessliches Leid zu und verletzt ihre elementarsten Rechte. Daher ist dem sexuellen Missbrauch von Kindern mit aller Entschlossenheit entgegen zu treten", so ein Sprecher der Ministerin. Die bestehende Rechtslage reiche dafür momentan aber aus. "Die gegenwärtigen Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe für den sexuellen Missbrauch von Kindern geben der Strafjustiz den Raum, jeden Fall angemessen zu beurteilen und mit empfindlichen Strafen zu ahnden", heißt es in dem Ressort. Die geltenden Sanktionsmöglichkeiten "für die Verbreitung, den Erwerb und den Besitz von Kinderpornografie sind aus Sicht des Bundesjustizministeriums ebenfalls angemessen". https://www.heise.de/newsticker/meldung/Strafverschaerfung-Kinderpornografie-Neue-Bundesjustizministerin-gibt-Innenministern-einen-Korb-4456747.html

  • MHG-Studie: Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester seit 2009 nicht rückläufig
    Die sexuellen Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester sind trotz verstärkter Präventionsanstrengungen der Kirche seit 2009 nicht rückläufig, haben Forscher unter Beteiligung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim herausgefunden. Die Forscher stellten fest: „Die Auswertung der Personalakten zeigt deutlich, dass sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch katholische Priester ein anhaltendes Problem ist, kein historisches“, sagt Verbundkoordinator Dreßing und ergänzt: „Die Präventionsarbeit der Kirche sollte sich vor allem an die Gruppe von Priestern richten, die zum sexuellen Missbrauch disponiert ist.“ Quelle: https://idw-online.de/de/news718677

  • Jugend fühlt sich zu wenig ernst genommen
    Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erfährt in der Schule laut einer Studie Ausgrenzung, Hänseleien oder sogar körperliche Gewalt. Den Eindruck, Schule und Gesellschaft mitgestalten zu können, haben nur wenige Jugendliche.
    Einzelne Länderdaten wurden im Rahmen der Studie nicht erhoben. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) beklagte allerdings unlängst auch für Thüringen eine zunehmende Radikalisierung auf den Schulhöfen. Mädchen seien öfter betroffen als Jungen. Zudem weist die Bertelsmann-Studie auf den Zusammenhang von sozialer Situation und Mobbing hin. Das Thüringer Bildungsministerium ließ gestern verlauten, die Studie werde gründlich ausgewertet, Schlussfolgerungen fänden in der zukünftigen Arbeit Berücksichtigung.
    TA-Online: 04.07.2019


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3. Sucht

  • Forscher prognostizieren: Alkoholkonsum und -risiken steigen global an
    Während der Alkoholkonsum in Europa sinkt, steigt der weltweite Durchschnitt an. Das legen Ergebnisse einer internationalen Studie unter Leitung von Psychologen der TU Dresden nahe. Insbesondere Südostasien und China führen die Tendenz des globalen Anstiegs an. Um den Alkoholkonsum zu begrenzen, schlagen die Forscher beispielsweise höhere Besteuerung, Einschränkungen in der Verfügbarkeit oder Werbeverbote vor. Deutschland wird der Prognose zufolge mit jährlich mindestens 12 Litern pro-Kopf-Konsum weiterhin unter den höchsten Alkoholraten weltweit bleiben. Deutliche Unterschiede zeigt die Studie übrigens zwischen den Geschlechtern: So trinken zentraleuropäische Frauen mit 5,3 Litern jährlich weniger als ein Drittel der Alkoholmenge, die Männer mit 17,8 Litern konsumieren. Ähnlich die geschlechterspezifische Verteilung des Konsums im globalen Durchschnitt: 2,7 Liter bei Frauen jährlich stehen 9,8 Litern bei Männern gegenüber. Quelle: https://idw-online.de/de/news715107

  • • BZgA-Studie: Rückläufiger Alkoholkonsum bei Jugendlichen
    Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat die neuen Ergebnisse der Studie „Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2018“ vorgestellt. Die Daten zeigen, dass aktuell 8,7 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich, Alkohol konsumieren. Das ist ein historisch niedriger Stand. In dieser Altersgruppe lag dieser Wert im Jahr 2004 noch bei 21,2 Prozent. Unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren geben aktuell 33,4 Prozent an, regelmäßig Alkohol zu trinken. Dies ist ein seit dem Jahr 2014 gleichbleibender Wert. Ausgehend vom Jahr 2004 mit 43,6 Prozent ist eine langfristig rückläufige Entwicklung zu beobachten.
    Der Anteil 12- bis 17-jähriger Jugendlicher, die sich im letzten Monat in einen Rausch getrunken haben, ist mit aktuell 13,6 Prozent seit mehreren Jahren relativ konstant. Im Jahr 2004 waren es noch 22,6 Prozent. Unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist das Rauschtrinken nach einer rückläufigen Entwicklung in den vergangenen Jahren aktuell mit 37,8 Prozent wieder angestiegen (2016: 32,8 Prozent). Im Jahr 2004 lag dieser Wert bei 43,5 Prozent.
    Quelle+Link zur Studie: https://idw-online.de/de/news715251


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4. Kinder- und Jugendmedienschutz

  • Social Media & Lebenszufriedenheit bei Teenagern hängen kaum zusammen
    Individuelle Social Media-Nutzung und die persönliche Lebenszufriedenheit von Teenagern beeinflussen sich in nur kaum messbaren Größenordnungen, so eine aktuelle Studie. Für ihre Veröffentlichung werteten die Forscher aus Deutschland und England die Angaben von 5.492 Teenagern aus. Bis zu acht Jahre lang hatten diese regelmäßig angegeben, wie viele Stunden sie an einem normalen Schultag mit Social Media verbrachten und wie hoch ihre gegenwärtige Lebenszufriedenheit sei. Dabei unterschieden sie verschiedene Bereiche wie die Zufriedenheit mit Freundschaften, Aussehen oder familiärer Situation. Das Ergebnis: Der Einfluss auf veränderte Lebenszufriedenheit liegt bei weniger als einem Prozent. Nimmt der Social Media Konsum zu, reduziert sich die Lebenszufriedenheit geringfügig. Gleichzeitig steigt bei sinkender Lebenszufriedenheit auch in ganz leichtem Maße der Social Media Konsum. Die Effekte scheinen dabei für Mädchen etwas ausgeprägter zu sein als für Jungen.
    Quelle: https://idw-online.de/de/news715135
    Weitere Ergebnisse: https://doi.org/10.1073/pnas.1902058116

  • Studie: Jugendliche nutzen YouTube als Bildungs- und Kulturort
    Audiovisuelles Lernen in Form von Webvideos ist für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren von großer Bedeutung und ein ganz normaler Teil ihres Alltags. Die Video-Plattform YouTube ist mit einer Nutzung von 86 Prozent der befragten Schüler und Berufsschüler eines ihrer digitalen Leitmedien. Fast die Hälfte der YouTube nutzenden Schülerinnen und Schüler (47%) ziehen hier selbstständig Erklärvideos für das schulische Lernen heran, beispielsweise für Hausaufgaben oder Prüfungen, aber auch für künstlerische Fächer wie Musik, Kunst, Theater. Für viele der Befragten sind die Clips in hohem Maße anregend, selbst künstlerisch aktiv zu werden. Ein Großteil der Jugendlichen ist sich auch der Vorteile von Unterricht gegenüber Webvideos sehr bewusst, zum Beispiel, dort Nachfragen stellen zu können. 60 Prozent der befragten YouTube-Nutzer, wünscht sich im Unterricht eine kritische Auseinandersetzung mit YouTube-Videos und der Plattform. Das sind die zentralen Ergebnisse der repräsentativen Studie „Jugend/YouTube/ Kulturelle Bildung. Horizont 2019“ mit deutschlandweit 818 Befragten, die das unabhängige Expertengremium Rat für Kulturelle Bildung ausgewertet hat. Quelle: https://idw-online.de/de/news716906

  • Studie: Übergewichtig durch Videospiele?
    Sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die intensiv Computer spielen, tatsächlich fettleibiger? Eine Meta-Studie mit Beteiligung der Universität Würzburg hat das nun untersucht. Das Klischee stimmt – aber nur bei Erwachsenen.
    „Die Studienlage bei Kindern und Jugendlichen widerspricht dem Stereotyp...“, erklärt Professor Markus Appel, Kommunikationspsychologe an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Forscher der JMU (Markus Appel, Caroline Marker) und der Johannes-Kepler-Universität Linz bzw. dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg (Professor Timo Gnambs) haben mit einer Meta-Analyse insgesamt 20 aussagekräftige Studien mit mehr als 38.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewertet. Lediglich ein Prozent des individuellen Übergewichts kann demnach durch die Zeit mit Videospielen erklärt werden. Der Zusammenhang konnte auch nur bei Erwachsenen nachgewiesen werden, bei Kindern und Jugendlichen jedoch nicht.
    Quelle: https://idw-online.de/de/news717192

    Ermittlungen gegen YouTube wegen Kindesgefährdung
    YouTube hat Probleme mit dem Kinderschutz. Seit Jahren beschweren sich Verbraucherschützer über Googles Videodienst, weil er Kinder tracke und ihnen unpassende Videos empfehle. Letzteres soll auch in der Kinderversion YouTubes vorkommen.
    Die US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) ermittelt nun gegen YouTube.
    Im Zentrum der Diskussion steht das US-Bundesgesetz COPPA (Children’s Online Privacy Protection), das ein Datenschutzgesetz speziell für Kinder (definiert als Personen unter 13 Jahren) ist. Es erlaubt zwar kontext-orientierte Reklame, verbietet aber Werbung, die sich am Verhalten der Kinder orientiert. Daher wird das Sammeln personenbezogener Daten untersagt, wenn sich damit Kind, Gerät oder Konto wiedererkennen lassen und die Erziehungsberechtigten nicht im Voraus verifizierbar zugestimmt haben. https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ermittlungen-gegen-YouTube-wegen-Kindesgefaehrdung-4451628.html

    Cybergrooming: Schon der Versuch der Kindesbelästigung soll strafbar werden
    Das Bundeskabinett will schärfer gegen Pädophile vorgehen, die sich übers Netz per Messenger oder soziale Medien an Kinder heranpirschen und auf sexuelle Aktivitäten oder Bilder aus sind. Es hat dazu einen Gesetzentwurf zur Reform des Strafgesetzbuches auf den Weg gebracht, wonach schon der Versuch eines Cybergrooming kriminalisiert werden soll. Zudem soll auch ein Täter bestraft werden, der davon ausgeht, mit einem Kind zu chatten, es in Wirklichkeit aber etwa mit einem verdeckten Ermittler oder einem Elternteil zu tun hat. Kinderschutzverbände und der Deutsche Richterbund begrüßten das Vorhaben im Kern. Scharfe Kritik übte dagegen etwa der Deutsche Anwaltverein. Der deutsche Gesetzgeber habe mit den bestehenden Regeln zu Cyber-Grooming die europarechtlichen Anforderungen bereits "übererfüllt", konstatiert der Verein. Der Verband der deutschen Strafverteidiger arbeitete heraus, dass andere "digitale Vorbereitungshandlungen" etwa für Mord oder Totschlag sich nicht im Strafrecht widerspiegelten. https://www.heise.de/newsticker/meldung/Cybergrooming-Schon-der-Versuch-der-Kindesbelaestigung-soll-strafbar-werden-4455721.html


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5. Sonstiges

  • Kinderarmut in Deutschland - Politik löst das Problem bisher nicht
    Mindestens jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Trotzdem bleibt Kinderarmut mit 14,4 Prozent auf konstant hohem Niveau. Dabei schüttet Deutschland jährlich schätzungsweise 200 Milliarden Euro für Familien aus. Es gibt 150 familienpolitische Leistungen. Eine Bürokratie, die Milliarden verschlingt. Trotzdem lebt jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut. Mit dem neuen sogenannten "Starke Familien Gesetz" soll sich dies ab Juli nun verbessern. 1,3 Milliarden Euro gibt der Bund noch einmal zusätzlich dafür aus. Bedürftige Familien müssen zudem nicht mehr so viele Anträge stellen. Ein bisschen mehr Geld und ein bisschen weniger Bürokratie. ZDF-Online, 3.7.2019

  • Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen - Neues Onlineangebot der BZgA informiert Familien und Fachkräfte
    Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie weitere Lebensstilfaktoren sind entscheidend, um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen. Mit dem neuen Angebot www.uebergewicht-vorbeugen.de bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Eltern und Fachkräften wissenschaftlich fundierte Informationen, wie sie den Nachwuchs unterstützen können, gesunde Verhaltensweisen zu erlernen und diese zu Gewohnheiten werden zu lassen.
    Link: https://www.uebergewicht-vorbeugen.de/

  • Fortbildungsangebot „Fake News, Hate Speech und Big Data im Kontext politischer Medienbildung“ vom 13.. bis 15.11.2019 in Erfurt
    Wie wirkt sich vorurteilsbelastetes Denken auf die Rezeption von Medieninhalten aus und warum stellen Fake News eine Bedrohung für demokratische Gesellschaften dar? Mit welchen Inhalten sehen sich Jugendliche online konfrontiert und wie können sie ihnen gestärkt und reflektiert entgegentreten? Welche Datenspuren hinterlassen wir im Netz und wie kann Heranwachsenden die Bedeutung des Schutzes persönlicher Daten vermittelt werden? Veranstalter: Kinderschutzbund, Landesverband Thüringen
    Anmeldung unter: https://www.dksbthueringen.de/?id=66


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Impressum

Dieser Newsletter wird von der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V. herausgegeben.

Redaktion:
Heiko Höttermann, Geschäftsführer
Ingo Weidenkaff, Referent

LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.
Johannesstr. 19
99084 Erfurt
Tel: 0361- 644 22 64
Fax: 0361- 644 22 65
www.jugendschutz-thueringen.de

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